Blütenblätter ausdünnen & drahten
Blütenblätter pudern & binden
Moin,
modellierte Figuren sind auf vielen Torten die Hauptdekoration. Für mich ist das Wichtigste dabei, dass die Figuren lebendig wirken und den Betrachter ansprechen. Mit ein paar einfachen Tipps lässt sich das verwirklichen! Mein Model war so artig und hat sich für Beispiel-Fotos zur Verfügung gestellt.
1. Objekt studieren
Bevor man mit der Modellierung beginnt, sollte man die Vorlage genau studieren. Wenn ich einen Hund modellieren möchte, ist es wichtig, die typischen Bewegungen zu kennen, ebenso bei der Darstellung einer bestimmten Person. Gibt es eine Geste, die immer gemacht wird? Neben der Bekleidung und dem Aussehen, ist dies der Punkt, der einen Menschen besonders macht.
Mr. Froggy auf allen Vieren sieht irgendwie merkwürdig aus… aber in seiner typischen Sitzposition erkennt man ihn sogar, wenn er eine andere Farbe hätte.
2. Gelenk oder Knochen?
Grundlage für jegliche Art der Darstellung von Bewegung ist die Unterscheidung von Knochen und Gelenken. Nur an den Stellen, wo sich Gelenke befinden, kann sich ein Körper bewegen!
Wenn ein Körper dort bewegt wird, wo eigentlich ein fester Knochen ist, sieht die Figur merkwürdig aus. Schon fast so, als sei der Körper aus Gummi, oder die Stelle gebrochen. Bringt man die Figur aber dort in Bewegung wo Gelenke sind, wirkt das Ganze wieder natürlich.
3. Selbstversuch
Um einer Modellierung die korrekte Bewegung zu geben, ist es sinnvoll, diese erst einmal mit dem eigenen Körper nach zu machen. So erhält man ein Gefühl dafür, wie und wo der Körper sich bewegt und ob/wie die Bewegung überhaupt darzustellen ist.
Gerade einfache Bewegungen, die wir täglich automatisch machen, sind kompliziert, wenn wir es als Figur umsetzen wollen. Wie überschlagen sich Beine? Kann ich meine Arme hinter dem Kopf verschränken? Macht die Bewegung ganz bewusst und merkt Euch, wie sich die Gelenke bewegen und ob die gedachte Position überhaupt möglich ist.
4. Balance
Wichtig ist, als Basis die Körpermitte zu finden, da bei Modellierungen hier die Stütze erfolgen muss. Das gilt vor allem bei stehenden Figuren. Wenn hier die Stütze im Körper an der richtigen Stelle ist, kann die Figur auch nicht mehr umkippen.
Am besten probiert man auch hier die Position, die man darstellen möchte, einmal selbst aus. Man merkt dann sehr schnell ob man noch stehen kann, wenn ein Bein in der Luft ist. Beim Modellieren kommt die Stütze dann in das Bein, das stabil steht!
5. Mehr ist immer besser
Für den Betrachter die Bewegung immer übertreiben! Deutet man die Bewegung nur an, wird sie nicht wahrgenommen. Auch die Ausarbeitung von Ellenbogen, Knien, etc. hilft hier ganz erheblich weiter.
Am einfachsten: man stellt sich vor, dass man selber eine Bewegung macht, die in einer Entfernung immer noch wahrgenommen werden soll. Ein kleines Winken aus dem Handgelenk sieht man nicht, aber wenn ich den ganzen Arm dazu nehme, sieht man sehr gut, was ich meine.
6. Pantomime
Modellierungen können nicht sprechen – daher werden neben der Haltung die Hände und Beine zur ausdruckgebenden Kraft. Selbst wenn der Gesichtsausdruck gleich bleibt, können die Hände oder die Haltung die Figuren zum „Sprechen“ bringen. Auch hier gilt es, die Bewegung zu übertreiben, damit sie wahrgenommen wird.
7. Gleichgewicht
Ebenso fungieren die Arme meistens als Hilfsmittel, um das Gleichgewicht im Körper zu halten. Somit sind die Arme auch immer in Bewegung, wenn der Körper sich bewegen soll.
Gerade bei Figuren, die schwungvolle Bewegungen darstellen, müssen die Arme auf jeden Fall der Bewegung angepasst werden.
8. Gegenpol
Jede Bewegung hat fast immer eine Gegenbewegung! Wenn man geht, bewegen sich nicht nur die Beine. Auch die Arme, der Körper und evtl. auch der Kopf müssen sich der Bewegung anpassen.
9. Faltenwurf
Wenn die Figur Kleidung trägt, immer darauf achten, dass diese sich der Bewegung anpasst. Gerade weitere Kleidung wirft Falten und hat einen gewissen Schwung, der mit der Bewegung mit geht.
Auch können diese Kleidungsstücke der Bewegung noch mehr Schwung verleihen.
10. Genauigkeit
Die Gelenke müssen immer sichtbar sein. Dafür die Gelenke wirklich immer richtig ausmodellieren. Wenn ich einen Ellenbogen oder eine Kniescheibe mit den Fingern ausarbeite, muss ich auch immer darauf achten, dass die „Rückseite“ sich der anderen Seite anpasst. Sonst bekommen Arme z.B. so eine Art „Haut“ die sich zwischen Ober- und Unterarm spannt.
Ich habe das einmal versucht bei Mr. Froggy zu zeigen. Sein rechter Arm ist korrekt gearbeitet, bei seinem linken Arm fehlt der Ellenbogen und er sieht er aus wie eine Sichel.
Und was möchte uns diese Bewegung sagen? Richtig – Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal!
xxx