Tierkreiszeichen Wassermann
Heller Rührteig für Motivtorten
Moin,
vielleicht hat der ein oder andere von euch letzte Woche folgendes Bild auf meinem Instagram- oder Facebook-Profil gesehen.
Neben vielen Glückwünsche (vielen lieben Dank dafür), kam aber auch immer die Frage: was ist denn das und/oder wofür brauchst Du das?
Zertifikat der IGT e.V. „Master Class“
Aber erst einmal von vorne. Letzte Woche habe ich mein Zertifikat von der Interessengemeinschaft Tortendesign. e.V. (IGT e.V.) erhalten, dass ich „Master Class“ ausgezeichnet bin. Ziel des Ganzen ist es, dass man eine Qualitätsstruktur in die Kurse für Tortendekorationen bekommt, die es zurzeit noch nicht gibt. Ich bin sehr davon überzeugt, dass es da etwas geben muss, damit zukünftige Schüler wissen, mit wem sie es zu tun haben.
Seitdem ich mit Fondant arbeite war ich Mitglied der British Sugarcraft Guild und bin es noch in der amerikanischen Vereinigung „ICES“. In beiden Organisationen gibt es verschiedene Zertifikationen wie z.B. als Dozent, oder für Vorführungen und auch als Juror. Immer muss man eine Prüfung ablegen um so das Siegel für einen bestimmten Zeitraum zu erhalten. Dadurch, dass das Dekorieren von Torten in Deutschland, hobbymäßig, noch recht neu ist, gibt es so etwas bei uns noch nicht. Und genau das macht den Markt unübersichtlich und schwer verständlich. Daher fand ich es eine sehr gute Idee, als der IGT beschloss, diese Zertifizierung vorzunehmen und habe mich sofort gemeldet, auch in der Hoffnung, dass es möglichst viele mitbekommen, dass es das nun auch bei uns gibt.
Im April gebe ich seit 10 Jahren Kurse. Zugegeben am Anfang waren die Kurse weit davon entfernt gut zu sein. Aber 1. gab es nichts Anderes und 2. konnte mir auch niemand helfen, wie es besser zu machen ist. Also hat sich mein Kurs im Laufe der Jahre immer wieder verändert, angepasst und ganz sicher auch verbessert. Im Laufe der Jahre wurde der Bedarf nach Kursen immer größer und damit wuchs auch das Angebot.
Aber woran erkennt man jetzt einen guten Kurs?
Ich kann hier nur für mich sprechen, aber mir war immer wichtig (und nicht nur was Torten angeht, sondern auch auf allen anderen Gebieten), dass der Dozent weiß was er tut. Sprich ich erwarte eine gewisse Erfahrung, Aus- bzw. Fortbildung und dass er weiß was er tut. Wie viel Erfahrung das sein muss, lässt sich schwer sagen, denn nur, weil ich 10 Jahre etwas mache, heißt es ja nicht das ich es gut mache. Anders herum gibt es Menschen, die einfach eine Begabung haben und sehr gut sind – vielleicht auch schon nach 6 Monaten.
Ebenso ist nicht ganz unwichtig, dass man nicht unbedingt unterrichten kann, nur, weil man ein Meister seines Faches ist. Vielleicht kann ich eine Technik selber nur gut, aber ich kann die Grundidee so rüberbringen, dass meine Schüler sie verstehen und darauf aufbauen können.
Von daher sollte man immer mal schauen, was für Vorkenntnisse ein Dozent mitbringt. Neben Urkunden und einem Lebenslauf ist hier ein Tipp von mir: schaut im Internet nach Bildern von Kursen! Gibt es Bilder mit Teilnehmern? Sieht man das Ergebnis der Teilnehmer? Zitate von Kunden oder Kommentare in sozialen Netzwerken sind nett, aber da liegt halt auch die Möglichkeit einer Auswahl vor und ggf. können negative Kommentare gelöscht werden.
Kurse zu besuchen bedeutet für Teilnehmer immer Kosten für die Gebühr und auch den Einsatz an Zeit und nicht jeder ist in der Lage beides oder auch einen Teil aufzubringen um einen Kurs zu besuchen. Meine Kurse waren immer 2 Tage lang und gerade das bedeutet häufig, dass man übernachten muss, die Kosten höher sind und man evtl. auch Kinder organisieren muss oder ähnliches. In diesem Bewusst sein, habe ich immer versucht meinen Teilnehmern das meist mögliche dafür zu bieten. Auch das ist 100% nicht möglich, aber Dozent sein heißt auch, dass man Geld nicht mal eben schnell verdient.
Wichtige Punkte, die ich bei der Auswahl hinterfragen würde:
- Erfahrung des Dozenten
- wie viele Teilnehmer (wenn man mehr Erfahrung hat, kann man durch aus auch mehr Teilnehmer glücklich machen und den Überblick behalten)
- Gerade in Basis (Einsteiger) Kursen sollte möglichst alles an Werkzeug und Material gestellt werden. Vielleicht probiert man ja nur mal aus und stellt fest, dass man Fondant total doof findet und hat dann aber das gesamte Equipment
- Räumlichkeiten: hat jeder Teilnehmer genug Platz? Gerade beim Eindecken von Torten braucht man Platz. Am besten jeder so 1m Tisch breite. Der fehlende Platz war für mich auch ein Grund keine Kurse mehr bei mir in Hamburg anzubieten. Alle mochten die Werkstatt zwar, aber optimal war es definitiv nicht.
- Auch wenn es nichts Offizielles ist: am Ende des Kurses sollte es ein Zertifikat, Urkunde, Teilnahmebescheinigung oder ähnliches geben.
- Kursbeschreibung: diese sollte möglichst ausführlich sein und nicht nur „wir decken eine Torte ein und dekorieren“.
- AGB und Rechnung: bei Kursen wird mit Geld gehandhabt und dazu gehört für mich, dass ich meine Rechte als Kunde weiß, aber auch als Anbieter! Von daher sollte klar definiert werden, wie man absagen kann, wann es wie viel Geld zurückgibt und ich erwarte auch, dass ich eine offizielle Rechnung bekomme.
- Als Teilnehmer sollte man sich, auch wenn der Wunsch noch so groß ist, auf die Einteilung des Dozenten wie „Einsteiger“ „Fortgeschritten“ oder „Master“ halten und bei Unklarheiten einfach den Kontakt vor der Buchung suchen. Z.B. mein Basis Kurs ist zwar auch für Leute geeignet die noch nie mit Fondant gearbeitet haben, aber auch Teilnehmer die zwar schon mal etwas modelliert haben oder eingedeckt haben, lernen ganz bestimmt noch was. Wer dann eigenmächtig (und mir ist hier kein Kurs bekannt, wo man Bilder oder ähnliches einreichen muss) zum Fortgeschrittenen Kurs anmeldet, aber noch nie Blumen gedrahtet hat, muss damit rechnen, dass er in dem Kurs überfordert ist. Ein guter Dozent kann viel „ausbügeln“, aber zaubern ist schwierig und den anderen Teilnehmern auch nicht fair gegenüber.
- Habt ihr körperliche Einschränkungen, dann ist es wichtig, dass vorher mit dem Dozenten abzuklären. Es gibt immer Wege eine Technik anders umzusetzen, und wenn man das im Vorfeld weiß, dann kann man sich einfach besser drauf einstellen.
Ich kann jedem nur empfehlen einen Kurs live und in Farbe zu besuchen! Bücher und Videos helfen häufig für den Anfang, aber es kann halt niemand auf die Finger schauen und Fehler gleich zu Beginn beheben. Außerdem trifft man Gleichgesinnte und ich habe in vielen Kursen schon Freundschaften entstehen sehen, die auch nach dem Kurs bestand hatten. Es sollte halt auch ein Rundumpaket sein, dass Spaß macht und man wirklich nachhaltig was mit nach Hause nimmt.
Und genau daher finde ich es gut, dass es jetzt die Möglichkeit gibt, dass man sich als Dozent auf die Fingerschauen lassen kann, damit Teilnehmer wissen was sie erwarten kann und ob sie für ihr Geld bekommen, was sie erwarten dürfen.
xxx